Lieselotte Quetschkommode gewinnt mit ihrem Song „Einfach weil ich kann“ den „Deutschen Kinderliederpreis“

9.9.2020

Lieselotte Quetschkommode - Glücksbringer
Lieselotte Quetschkommode - Glücksbringer
Der Deutsche Kinderliederpreis wird alljährlich an ein außergewöhnliches Kinderlied zu einem bestimmten Thema auf Geraldinos Kindermusikfestival verliehen. Gestiftet wird der Preis von den Nürnberger Nachrichten. In diesem Jahr erfolgt die Verleihung ohne Publikum.

Sei Pippi und nicht Annika. Wer kennt sie nicht, diese Graffitis und Postkarten, die dem schwedischen Kinderbuchklassiker Pippi Langstrumpf samt ihrer besten Freundin Annika ein Denkmal setzen. Die Singer/Songwriterin Astrid Hauke alias Lieselotte Quetschkommode knüpft mit dem Lied „Einfach weil ich kann“ an die Tradition des starken Mädchens an. „Im Leben geht es doch darum, etwas zu tun“, betont die studierte Pädagogin.“ Unsere Gesellschaft sei oft viel zu verkopft. Zuviel Plan. Zuviel Takt. Ohne Zeit für das kleine Glück zwischendurch.

„Wir fahren unsere Kinder zum Reiten, Schwimmen und Ballett, aber einfach mal das Glück im Kleinen, im eigenen spontanen Handeln zu erfahren fällt unseren Kindern schwer“, sagt sie. In dem prämierten Lied heißt es: Ich kletter auf den Baum/ so hoch, man sieht mich kaum./ Dann seh´ ich den Himmel an,/ einfach weil ich kann.“ Haukes Worten nach sei das natürlich überspitzt und übertrieben, beinhalte aber einen wahren Kern: „Raus gehen und einfach mal machen. Wenn wir an unsere Kindheit zurückdenken, sind doch genau diese Mutproben und Abenteuer, die Streiche, die wir mit anderen Kindern ausgeheckt haben.“

Im Vorfeld des Wettbewerbs gab es Kritik besorgter Eltern. „Es ist schon komisch, dass bei Kinderliedern freche Texte immer noch für Aufregung sorgen“, zieht sie Bilanz. Bei Gangsta-Rap, den Jugendliche hören, werde viel als Kunst deklariert. Ihrer Erfahrung nach ist das bei Kinderliedern komplett anders. Die Zeile „Ich mal die Wände an, / einfach weil ich kann“ wurde als Aufruf zum Vandalismus missverstanden. „Jedes Elternteil hat doch mindestens eine Geschichte auf Lager, die sich so ähnlich abgespielt hat“, sagt sie. „Erst sind wir als Eltern sauer, dann wird herzhaft über sowas gelacht und auf Familienfesten immer wieder erzählt.“ Kinder seien eben auf der Welt, um auch mal über das Ziel hinaus zu schießen. Das gehöre einfach dazu. Und genau das spiegele der Text, den sie übrigens gemeinsam mit Suli Puschban verfasste, wider.

„Starke Kinder, besonders Mädchen, sind wohl noch vielen Menschen unheimlich. Aber genau das neue ungewöhnliche Handeln und Denken, bringt uns als Gesellschaft weiter. Dies lernen wir nur durch eigene Erfahrungen“, sagt sie. Ihre Lieder von der neuen CD „Glücksbringer“ ermuntern Kinder dazu eigene Abenteuer zu erleben. „Singen und Tanzen sind doch genau die Mittel, um schnell die Stimmung zu heben, mit anderen in Kontakt zu kommen und gemeinsam glückliche Minuten zu erleben“, betont Astrid Hauke.

Den Deutschen Kinderliederpreis sieht sie als Anerkennung ihrer Arbeit und freut sich darüber. „Aber die größte Belohnung ist für mich, wenn ich sehe, wie meine Lieder junge UND alte Menschen verbinden. „Egal wie alt wir sind, lasst uns gemeinsam auf Bäume klettern. Einfach, weil wir das können.“